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Vom Archiv zur Lernplattform?

Wo setzt VCH-IAEM als Lernplattform an. (Überlegungen für den Entwurf der Plattform, 2002)

Überblick:

Traditionelle Lernplattformen setzen meist auf kursbasierte Lehrmethoden an. Das heisst es gibt einen Ansatz, der von traditionellen Lehrmethoden den Unterichtseinheiten ausgeht und meist sehr schulisch angelegt ist.

So gibt es die angeführten Einheiten von Learning Objects und Learning Offerings. Zusätzlich gibt es Ansätze von Collaboration-tools, wo gemeinsam an Lerneinheiten gearbeitet wird, bzw. diese gemeinsam benutzt werden können. Desweiteren gibt es Plattformen welche sogenannte Teaching-tools bieten, wo Online oder über Lehrpersonal Inhalte angeboten werden und in Unterichtseinheiten vorgebracht werden.

Neuer Ansatz:

Der Ansatz von VCH-IAEM weist in eine neue Richtung. Er geht nicht von einem verschulten System aus, sondern von einer eher universitären Struktur, wo Wissen angeboten wird, das individuell erschlossen/erforscht kann. Man kann sich hier die Fortsetzung der Tradition von Universitätsbibliotheken vorstellen, wo eine komprimierte Form der Wissenserarbeitung angeboten wird. Dieses Erarbeiten verbessert nicht nur die Fähigkeit der eigenständigen Forschung, sondern ermöglicht auch die individuelle Wissensentwicklung, so dass sich Spezialisten mit bisher noch unbekannten Schwerpunkten entwickeln können.

Dieser Ansatz ist vor allem an Kunstuniversitäten notwendig, wo inidividuelle Entwicklungen je nach Qualifikation, Eigenschaften und Charakter ermöglicht wird. Nur so kann ein breites Wissens- und damit Bildungsniveau in unserer Wissenschaftskultur sichergetsellt werden. Damit orientiert sich dieses Projekt nicht nur auf berufsbildende Ausbildung, sondern auf die Erweiterung unseres westlichen intellektuellen Kultur- und Wissensniveaus, welches eine Grundvoraussetzung für neue Entwicklungen ist.

Zusätzlich soll dieses Tool die Bildung von Interessensgruppen fördern, damit richtungsbestimmende Entwicklungen auf der Kunstuniversität von einer breiteren Basis mitbetrieben werden können und sich Spezialgebiete herausbilden können.

Motivation zur Benutzung:

Wie auch schon bei traditionellen Bibliotheken ist die intensive Benutzung dieser nicht nur aus Notwendigkeit der Wissensbeschaffung heraus zu sehen, sondern auch zum Teil als Form einer Leidenschaft. Die wird meist als "Leidenschaft zu Büchern" benannt, aber eigentlich ist sie bezogen auf den Inhalt der Bücher und die Form der Aufbereitung. Das "Prinzip Leidenschaft" sollte als Zielmotivation gefördert werden. Gerade im intuitiven Entwickeln neuer Ideen ist das Prinzip des Stöberns in Bibliotheken eine bewährte Methode.

Content und Kommunikation:

Statt Bücher werden hier als zentrales Element Werke aus der Kunst (hier speziell der Musik) verwendet. Wenn Forschung auf Universitäten neue Erkenntnisse zum Ziel hat und Forschungprojekte eine zentrale Rolle spielen, können an den Kunstuniversitäten Kunstwerke als zentrales Element für Forschung gesehen werden. Um dieses zentrale Element Kunstwerk werden nun Tools geschaffen, die dann für den Einsatz neuer Medien verwendet werden können und damit auf eLearning hinführen. Das Einbinden des Content in beliebige Systeme soll vereinfacht werden.

Dabei ist die Bildung von Interressensgemeinschaften ein wichtiger Ansatzpunkt: dies kann aus gemeinsamen Interressen heraus bei Recherchen passieren, oder auch gezielt von Lehrenden gebildet werden.

Die Betrachtungsweise eines Kunstwerks wird in diesem System zum Lernobjekt, damit wird ein Archiv von Werken zu einer Datenbank von Lernobjekten die entsprechend vernetzt eine Lernphase ergeben können. Die Abfolge der Abarbeitung der Lernobjekte entspricht einen Pfad in dieser Datenbank und kann somit wie ein Kurs erarbeitet werden.


Last modified 04.09.2008