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Reale und virtuelle Surroundabmischung

Martin Schörkmaier

Häufige Probleme in der Aufnahmepraxis, vor allem bei Konzertmitschnitten und in Übertragungswagen, sind die für einen standardmäßigen Aufbau einer 5.1 Abhöranlage zu beengten Platzverhältnisse bzw. durch Lautsprecher verursachtes Übersprechen in den Publikumsbereich oder auf die Bühne. Als Lösung bieten sich hier Kopfhörer an, die gesteuert über einen PC die Abhörsituation, die man bei Lautsprecherwiedergabe in einem geschlossenem Raum vorfindet, mit Mitteln der Signalverarbeitung und Psychoakustik nachbilden. Zu diesem Zweck wurde am IEM ein PD- Patch entwickelt, der über ein Ambisonicsystem 4.Ordnung solch ein virtuelles 5.1 Studio im Kopfhörer simuliert. Über eine grafische Benutzeroberfläche lassen sich Parameter wie Raumdimensionen, Nachhallzeiten und Lautsprecherpositionen festlegen. Die Kopfposition des Zuhörers bezieht das Programm über einen Sensor am Kopfhörer, welcher nach dem Prinzip von Beschleunigungsaufnehmern funktioniert, also kein Referenzmagnetfeld o.ä. benötigt.

In diesem Toningenieurprojekt soll nun in erster Linie die Praxistauglichkeit dieses Systems getestet werden. Im Studio 3 des Institutes wird eine standardisierte Surroundabhörumgebung aufgebaut. Über Messung der Raumimpulsantwort kann man die Nachhallzeiten des Raumes für verschiedene Frequenzen bestimmen. Mit diesen Informationen, sowie den geometrischen Daten der realen Situation wird nun im Computer das Studio „nachgebaut“, die Raumparameter der Simulation werden wieder über die Impulsantwort verifiziert. Über Ohrmikrofone kann man Schallpegel- und Frequenzgangmessungen sowohl bei Lautsprecher- als auch bei Kopfhörerwiedergabe durchführen und so kontrollieren, wie sehr sich die Simulation der Realität annähert. Die Subjektive Wiedergabequalität beider Systeme wird über Hörversuche mit Surround Referenzaufnahmen ermittelt, weiters werden die praktischen Anwendungsmöglichkeiten anhand einer Mehrkanalabmischung erprobt.


Last modified 14.07.2003