Verfremdung/Entfremdung
Olga Neuwirth
Uraufführung beim Luzerner Festival 2002
Das Zuspielband besteht aus prozessierten Originalaufnahmen von Flöte und Klavier.
Die Aufnahmen wurden mit Petra Furrer (Flöte) und Marino Formenti (Klavier) am IEM durchgeführt.
Die Aufgaben und Zielsetzungen der elektronischen Bearbeitung besteht darin, Klangflächen und
Klangräume zu gestalten und den Prozess der Verfremdung/Entfremdung einzuleiten - zu vollführen.
D.h. neben der Klangquellenvervielfachung, Spatialisierung und Verräumlichung (Wanderbe-wegungen
und Verteilung der Klänge) sind Klangmorphe zwischen Klavierakkorde und Flöten-Multiphonix
integrative Bestandteile der Umsetzung der Komposition.
Alois Sontacchi
Hier handelt es sich um einen Nicht-Echtzeit-Effekt des Klang-Morphings zwischen zwei Instrumenten.
Die Schwierigkeit lag in der Partialton-Struktur beider Instrumente.
Einerseits die Inharmonizität des Klaviers, andererseits die Multiphonic gespielten Flötentöne.
Dazu wurde eine eigene Analyse-Software programmiert, die auf diese speziellen Partialton-Strukturen eingeht.
Mit den vorliegenden Analyse-Parametern der beiden Klänge (Frequenz und Amplitude aller Partialtöne über die Zeit)
konnte man dann wieder in Echtzeit die beiden Quellen morphen (getrennt die Partialton-Formanten bzw. die
Grundfrequenzen beider Signale ineinander überführen).
Thomas Musil, Graz 23.01.2003
Hörbeispiele:
Ausschnitte Mono
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© 2000, zuletzt geändert am 22. April 2003,