"Kloing!"
Im Rahmen von Olga Neuwirths neuer Komposition "Kloing!" für selbstspielendes Klavier, Live-Pianist und Live-Film kommt als zentrales Element ein computergesteuerter Bösendorfer-Flügel zum Einsatz. Das Instrument spielt in der Komposition audifizierte Daten eines geodynamischen Pendels, die zur Zeit des Sumatra-Erdbebens 2004 registriert wurden. Dieser Klangfluss wird durch Zitate aus der klassisch-virtuosen Piano-Literatur entstellt und durch verfremdete, mathematische Module kontrastiert.
Der gleichzeitig auf dem Klavier spielende Pianist tritt nun in einen Kampf mit dem Instrument, es kommt zur Konfrontation zwischen Mensch und Maschine. Bereits von der Computersteuerung niedergedrückte Tasten können nicht mehr angeschlagen werden, in rasender Geschwindigkeit versuchen die beiden Opponenten sich gegenseitig zu überrunden, ziehen sich gleichsam den Boden unter den Füßen weg. Die romantische Welt des Pianisten wird von der Klaviatur verdrängt.
Gerhard Eckel - Technische Planung und wissenschaftlich/künstlerische Betreuung
Marino Formenti - Klavier
Peter Plessas - Programmierung und Klangregie
Lillevan Pobjoy - Live-Film
Weitere Aufführung in der Philharmonie in Köln am 6. Feber 2010
Das Stück ist in einer Zusammenarbeit von Olga mit dem IEM entstanden und wurde mit Marino Formenti, Lillevan und Peter Plessas jetzt zum zweiten Mal aufgeführt und wurde vom Kölner Publikum begeistert aufgenommen. Die Erstellung der Partitur unter Verwendung von sonifizierten Daten und die Planung und Betreung des Konzertes wurden vom IEM durchgeführt.
Radiobeitrag über Kloing! in WDR3
Weitere Aufführung am 26. Juni 2011 im Rahmen des Liszt-Jahres 2011 im Fürstensaal der Hochschule für Musik, Weimar
Weitere Aufführung in der Opera Garnier, Paris am 24. Oktober 2011 beim Festival Automne