Quelle 1 zur Projektbeschreibung: "Bearbeitung und Transformation von Sprache"
Tractatus logico-philosophicus, Werkausgabe Bd.1, Suhrkamp 1984
(S. 14, 2.06)
Das Bestehen und das Nichtbestehen von Sachverhalten ist die Wirklichkeit.
(S. 11, 1.1, S. 14, 2.1, 2.12 und 2.1512)
Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge.
Wir machen uns Bilder der Tatsachen.
Das Bild ist ein Modell der Wirklichkeit.
Es ist wie ein Masstab an die Wirklichkeit angelegt.
(S.11, 1.13 und S. 17, 3.032)
Die Tatsachen im logischen Raum sind die Welt.
Etwas "der Logik Widersprechendes" in der Sprache darstellen, kann man ebensowenig, wie in der Geometrie eine den Gesetzen des Raumes widersprechende Figur durch ihr Koordinaten darstellen; oder die Koordinaten eines Punktes angeben, welcher nicht existiert.
(S. 26, 4.01 und S. 67, 5.6)
Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit, so wie wir sie uns denken.
Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.
(S. 68, 5.632 und 5.633)
Das Subjekt gehört nicht zur Welt, sondern es ist eine Grenze der Welt.
(..) Nichts am Gesichtsfeld lässt darauf schliessen, dass es von einem Auge gesehen wird.
(S. 83. 6.43)
Die Welt des Glücklichen ist eine andere als die des Unglücklichen.
(Philosophische Untersuchungen)
(S. 300, 114-115)
Man glaubt, wieder und wieder der Natur nachzufahren, und fährt nur der Form entlang, durch die wir sie betrachten. Ein Bild hielt uns gefangen. Und heraus konnten wir nicht, denn es lag in unserer Sprache, und sie schien es uns nur unerbittlich zu wiederholen.
(S. 356, 241)
"So sagst du also, dass die Übereinstimmung der Menschen entscheide, was richtig und was falsch ist?" - Richtig und falsch ist, was Menschen sagen; und in der Sprache stimmen die Menschen überein. Dies ist keine Übereinstimmung der Meinungen, sondern der Lebensform.
(S. 434, 507 und S. 444, 545)
"Ich sage das nicht nur, ich meine auch etwas damit." - Wenn man sich überlegt, was dabei in uns vorgeht, wenn wir Worte meinen (und nicht nur sagen), so ist es uns, als wäre dann etwas mit diesen Worten gekuppelt, während sie sonst leerliefen.
Wenn das Gefühl dem Wort seine Bedeutung gibt, so heisst "Bedeutung" hier: das, worauf es ankommt. Warum aber kommt es aufs Gefühl an?
(S. 373, 293)
Angenommen, es hätte Jeder eine Schachtel, darin wäre etwas, was wir "Käfer" nennen. Niemand kann je in die Schachtel des Andern schaun; und Jeder sagt, er wisse nur vom Anblick seines Käfers, was ein Käfer ist. - Da könnte es ja sein, dass Jeder ein anderes Ding in seiner Schachtel hätte. Ja, man könnte sich vorstellen, dass sich ein solches Ding fortwährend veränderte. (..) Die Schachtel könnte auch leer sein. (..) Das Ding in der Schachtel gehört überhaupt nicht zum Sprachspiel.
(Tractatus, S. 85, 7)
Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
© 2000 zuletzt geändert am 22. Mai 2000.