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Was ist IAEM?

Das "Internet Archive of Electronic Music" (IAEM) bietet einen Zugang zu einem verteilten Archiv elektronischer Musik zum Zwecke der Lehre und Forschung. Es verbindet moderne Instrumente des Internets zum Informationsaustausch mit Multimedia-Echtzeitverarbeitung und virtuellen Konzertsimulationen zur Erforschung von Werken aus dem Bereich der Elektronischen Musik und deren Interpretationen.

Intro

Es entsteht ein Internetportal, über das digitalisierte Musik für bestimmte Benutzergruppen verfügbar gemacht wird. Zusätzlich erlauben "collaboration tools" wie Diskussionsforen, Email-Verteilerlisten und "infoagents" eine interaktive Gestaltung des Inhalts und den Austausch von Informationen zwischen den Benutzern.

Das iARS (internet Audio Rendering System) ermöglicht Echtzeit-Signalverarbeitung und bietet die Möglichkeit, Musikstücke in verschiedenen Interpretationen wahrzunehmen. Mit frei wählbaren Algorithmen, deren Parameter zur Laufzeit verändert werden können, werden virtuelle Auführungssituationen mittels Raumsimulationen, von einfachem Hall bis hin zu komplexen Spatialisierungen, erzeugt. Das Gesamtsystem ergibt ein leistungsstarkes Werkzeug für Lehrende, Studenten und Wissenschaftler.

Komponenten

IAEM besteht aus drei wesentlichen Komponenten: dem IAEM Portal, den Datenbanksystemen und dem iARS Browser-Plugin.

structure

Die Architektur des Systems ermöglicht die Nutzung eines verteilten Datenbanksystems, das nicht nur in bezug auf Netzauslastung Vorteile bietet. Durch eine institutionelle bzw. auch geographische Aufteilung der Inhalte können mehrere Partner dieses System benutzen, ohne den Aufwand der Administration und Datenpflege einer einzigen Institution zu überlassen. Überdies berücksichtigt diese Konstellation auch urheberrechtliche Aspekte und ermöglicht digitale Kopien die "physisch" beim Eigentümer verbleiben.

iArs

iARS ist ein Browser-Plugin, welches das Echtzeit-Computermusikprogramm "Pure Data" von Miller Puckette verwendet. Aufwendige Algorithmen werden lokal beim Benutzer gerechnet und müssen nicht von einem zentralem Server abgearbeitet werden. Das ermöglicht eine erheblich größere Benutzeranzahl für ein System mit Echtzeit-Signalverarbeitung.

Durch die Verwendung von "Pure Data" können bereits vorhandene Algorithmen leicht für iARS adaptiert werden. Das gilt insbesondere für die am IEM entwickelten binauralen Spatialisierungstechniken wie 3D-Ambisonic. iARS ermöglicht es mit der von IAEM angebotenen Musik zu experimentieren, oder mehrkanalige Aufnahmen in den richtigen historischen Kontext zu setzen.

CMS

Dem IAEM Portal liegt ein Content Management System zugrunde, das authorisierten Benutzern das Abrufen, Erstellen und Editieren von Inhalten erlaubt. Ein Rechtesystem und eine eindeutige Identifizierung mittels LDAP regelt, in welchem Ausmaß dies möglich ist. Es bietet neben den "collaborative tools" eine Suchfunktion, um Musikstücke anhand ihrer Meta-Daten (Komponist, Orchester etc.) zu finden und mittels Streamingtechnologien anzuhören und Begleitmaterial dazu darzustellen.

Das IAEM Portal soll auch eine Plattform darstellen, auf der Benutzer eigene Werke publizieren, dokumentieren und diskutieren können. Wir hoffen, daß damit ein reger Austausch von Wissen, Information und Musik zustandekommt, der eine wesentliche Grundlage und Bereicherung für die Lehre und Forschung darstellt und die Institution "Bibliothek" neu belebt und erweitert.

IAEM wird durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur [bm:bwk] im Rahmen der "Neue Medien in der Lehre"-Initiative gefördert, und am Institut für Elektronische Musik und Akustik, Graz entwickelt.

Lernplattform

Als Lernplattform wird das IMS-konforme Eduplone eingesetzt, und auf die neuen Typen hin erweitert.


Last modified 15.04.2004