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MAK NITE - Konzert für 100 Kopfhörer

Seppo Gruendler: Extended-Guitar, Elektronik, Gadgets Josef Klammer: EDV-Schlagzeug und Sensoren

Dienstag, 5. März 2002, 21.00 Uhr

MAK Säulenhalle, Stubenbergring 5, Wien 1

Eine Kooperation zwischen MAK und mica

Im Jahr 1988 gaben Klammer/Gründler das erste österreichische Konzert für 100 Kopfhörer und elektronische Instrumente. Als eine der ersten Improvisateure, die auch rein elektronisch spielten, nutzten sie die Möglichkeit auf akustisch, luftbewegende Klangerzeuger zu verzichten und spielten mittels Midi-Equipment (Midi-Gitrarre, Drum-Pads, Sampler und div. Effektgeräte) direkt in die damals eigens dafür gebaute Kopfhöreranlage (z.B. bei den Konzerten im Kulturhaus Graz und bei der langen Nacht der Musik im Technischen Museum Wien).

Weiterentwickelt wurde das Kopfhörerkonzert für eine Konzertreihe 1999 (z.B. Schlachthof Wels, Echoraum Wien). Die besondere Situation von 100 ZuhörerInnen unter 100 Kopfhörern wurde thematisiert, nicht rein elektronische Klangerzeuger kamen hinzu. Alle hören das Gleiche, aber auch das Selbe, oder alle das Selbe, aber auch das Gleiche?

Für die Aufführung im Rahmen der Veranstaltungsreihe MAK NITE in Wien wurde ein gänzlich neues Stück erarbeitet. Es wurde die technische Entwicklung im Bereich Kopfhörer/Binaurales Hören der letzten Jahre einbezogen, durch entsprechende Filter kann die für Kopfhörer typische „Im-Kopf-Lokalisation“ aufgehoben werden. Die Anlage wurde mit geschlossenen Kopfhörern ausgestattet. Der Aufführungsort im MAK wurde vermessen und akustisch nachgebildet; Klänge können beliebig positioniert werden. Die Parameter Raum, Ferne und Nähe stehen somit den beiden Musikern zur Verfügung. Musikalisch bleibt die strukturierte Improvisation Hauptbestandteil ihrer akustischen Arbeit. Rein elektronische Klangerzeuger treten jedoch in den Hintergrund, (Kontakt)Mikrofone und Tonabnehmer bringen Klänge nach deren Verarbeitung direkt zu den Ohren des Publikums. Die Auflösung akustischer und musikalischer Parameter übertrifft dadurch bei weitem das in herkömmlichen Konzertsituationen Darstellbare.


Last modified 23.02.2006