Peter Weibel

Medienkünstler, Theoretiker, Direktor des Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe

Geboren am 5. März 1944 in Pleschen (Pleszew, Polen). Nach Studien der Literatur, Medizin, Logik, Philosophie und des Films in Paris und Wien dissertierte er über mathematische Logik (Modallogik). Von der visuellen Poesie, Textaktionen und Aktionstexten zu Beginn der Sechzigerjahre fand Weibel auf der Suche nach Erweiterungen des Materials, der Medien und Methoden der Kunstproduktion, bald zur (konzeptuellen) Fotografie und zum Film, zur "erweiterten Filmform" mit Aktionsfilmen, Filmaktionen, Film ohne Film, zu körperbezogenen Aktionen.
In den Siebzigerjahren war Weibel - gemeinsam mit Valie Export - eine der prägenden Erscheinungen des österreichischen Experimentalfilms. Für den Mathematiker, der sich mit Film, Video und Fotografie auseinandersetzte, war es unausweichlich, daß er sich mit der Revolution der digitalen Bilder beschäftigte. Vom alogarithmischen Bild 1964 über die "Studien zur Theorie der abstrakten Automaten" 1974 zur alogarithmischen Architektur 1996.
1979 Gastprofessur für "Medienkunst" an der Gesamthochschule Kassel, 1982 Gastprofessur am College of Art and Design in Halifax, Kanada, 1984 übernahm er die Professur für visuelle Mediengestaltuns an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Von 1985 bis 1989 lehrte er an der State University of New York in Buffalo, von 1989 bis 1994 war er Direktor des Instituts für Neue Medien an der Städelschule in Frankfurt.
Seit 1988 künstlerischer Berater der Ars Electronica in Linz, war er von 1992 bis 1995 auch deren künstlerischer Leiter.
Ab 1993 war Weibel auch künstlerischer Leiter der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz und betreut seit diesem Jahr auch als Kommissär den Österreich-Beitrag bei der Biennale Venedig.
Mit Anfang 1999 hat Peter Weibel die Leitung des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe übernommen.