Klavierautomat
Großer Minoritensaal, 17.01.2004, 20.00 Uhr
Neue Werke von Peter Ablinger, Erin Gee, Peter Lackner, Daniel Rothman, Joanna Wozny (alles Auftragskompositionen des Kulturzentrums bei den Minoriten und der Jeunesse Wien), sowie ein Werk des Selbstspielklavier-Pioniers Klarenz Barlow.
Das von Winfried Ritsch konstruierte „Autoklavier“ ist ein Spielmechanismus, der auf jeden herkömmlichen Flügel montiert werden kann. Damit steht es in einer über 150jährigen Tradition von „selbstspielenden“ Klavieren: Man denke nur an die Player-Pianos in den Western Saloons aber auch in begüterten europäischen Bürgerhäusern, oder an die berühmten Welte-Mignon-Apparaturen, mit denen seinerzeit schon das Spiel von Gustav Mahler, Maurice Ravel, Richard Strauss, Claude Debussy u.v.a. konserviert wurde. Diese mechanischen Apparaturen wurden mit Hilfe von gestanzten Rollen gesteuert, und die Tasten des jeweiligen Instruments durch Luftdruck ausgelöst. Mit W. Ritschs neuer Maschine werden alle Vorgängermodelle (einschließlich des Bösendorfer „Computerflügels“) übertroffen: wesentlich vielstimmiger kann hier - bei gleichzeitiger Unabhängigkeit der einzelnen Stimmen in Rhythmus und präziser Dynamik! - das Instrument zum klingen gebracht werden. Damit haben Komponistinnen und Komponisten die Möglichkeit, für menschliche Wesen „Unspielbares“ zu realisieren, seien es exakteste Zeitstrukturen, enorme Geschwindigkeiten, unterschiedlichste Tempi zur gleichen Zeit oder einfach unglaublich viele Noten... Dieses mal also nicht nur musikalische Uraufführungen, sondern auch die „Weltpremiere“ eines neuen Geräts bei den Minoriten.
In Kooperation mit Jeunesse Wien
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