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Staub

Staub - Symposium der Arbeitsgemeinschaft "Wissenschaft und Kunst" der Österreichischen Forschungsgemeinschaft 20. - 21. Mai 2011, Institut für Architekturtheorie, Kunst und Kulturwissenschaften, TU Graz
Freitag, 20. Mai 2011
14.30-15.00 Eröffnung und Begrüßung
Einführung
15.00-19.00 STAUB ALS MATERIAL
Wladyslaw Szymanski (Wien/Aerosolphysik)
Monika Wagner (Hamburg/Kunstgeschichte)
Diskussion
16.45-17.15 Kaffeepause
Anselm Wagner (Graz/Architekturtheorie)
Gerhard Nierhaus / Andrés Gutiérrez Martínez (IEM Graz)*
Diskussion
19.00 Imbiss
20.30 Staub – ein Film von Hartmut Bitomsky
Samstag, 21. Mai 2011
10.00-14.00 ORDNUNGEN DES STAUBS
Bettina Vismann (Berlin/Architektur)
Thomas Macho (Berlin/Kulturwissenschaften)
Diskussion
11.45-12.15 Kaffeepause
Ernst Stadlober (Graz/Statistik & Wahrscheinlichkeitstheorie)
Julia Feldtkeller (Tübingen/Restauratorin)
Diskussion
14.00–15.00 Mittagspause
15.00–19.00 ERKENNTNISSE DES STAUBS
Anna Gorbushina (Berlin/Mikrobiologie)
Klaus Torkar (Graz/Weltraumforschung)
Diskussion
16.45-17.15 Kaffeepause
Roland Meyer (Berlin/Wissenschaftsforschung)
Bertl Mütter (Wien/Musik)
Diskussion
*Kooperation mit dem Institut für Elektronische Musik und Akustik (IEM) an der Kunstuniversität Graz
Idee und Konzept: Daniel Gethmann, Anselm Wagner (Institut für Architekturtheorie, Kunst- und
Kulturwissenschaften, TU Graz)
Konzept
Staub ist allgegenwärtig und sein Aufkommen nimmt stetig zu – wie auch die Strategien zur
Staubvermeidung. Sein sehr kleines Gewicht erleichtert seine keinen Fleck auslassende Verteilung;
denn Teilchen werden zu Staub, wenn sie nur wenig schwerer sind als Luft. Staub reiht sich somit in
seiner Zustandsform und Materialität unter die ›letzten Dinge‹ ein: Unter dem Kriterium des Gewichts
kann alles – von Gold über Blüten bis Asbest – zu Staub werden. Zudem bezeichnet der Staub ein
zentrales Element der Vermischung und der Zirkulation, wie uns unser Hausstaub alltäglich vorführt,
der aus allen möglichen Quellen stammen kann. Seine Sammlung gibt daher generell auch
Aufschluss über die gegenwärtige Umwelt. Die Vielzahl seiner unterschiedlichen Bestandteile sowie
deren notorische Verteilung macht Staub zu einem Material, das zahlreiche künstlerische und
wissenschaftliche Fragestellungen bündelt. Die Erforschung des Staubs ist keineswegs nur die
Angelegenheit einer einzelnen Disziplin. Vielmehr begründet Staub bereits an und für sich einen
interdisziplinären Zugang, dessen spezifische Untersuchungen sich über viele Fachbereiche erstrecken.
Staub als Thematik einer interdisziplinären Tagung aufzugreifen, ermöglicht es insofern, wissenschaftliche
Staubforschung und künstlerische Projekte miteinander in Beziehung zu setzen, die vom
gleichen Gegenstand ausgehen.
STAUB ALS MATERIAL: Staub kann einen Restbestandteil von Prozessen der Auflösung größerer Formen
bilden, im übertragenen Sinne einen sinnentleerten Rest, doch was lässt sich umgekehrt mit Staub
selbst produzieren? Wie wird die Materialität des Staubs zum kreativen Element? Welche
Möglichkeiten eröffnet Staub als Material der Kunst? Besteht das Kennzeichen von Staub in seiner
Fähigkeit zur Aneignung von nahezu allem – mit seinen organischen wie anorganischen
Bestandteilen –!und zur Integration in sein System der Zirkulation? Oder geht es im Gegenteil eher
um die Erzeugung von absolut staubfreien Reinräumen und Produktionsbedingungen?
ORDNUNGEN DES STAUBS: Unterschiedliche Ordnungen des Staubs lassen sich in seinen dissipativen
Strukturen erkennen, die sich in immer neuen Systemkonfigurationen bilden. Die Entropie des
schwebenden Staubs kennt insofern keine Grenze, nur permanente Verteilung. Welche
Ordnungsschemata lassen sich dennoch an die kleinen Teilchen anlegen? Welche Modelle einer
chaotischen, aleatorischen, stochastischen Verteilung generiert Staub? Wie verändern sich die
Klassifikationen von Staub als Ordnungssysteme?
ERKENNTNISSE DES STAUBS: Unlängst ist die japanische Raumsonde ›Hayabusa‹ nach ihrer siebenjährigen
Reise durchs All beim Wiedereintritt in die Erdumlaufbahn planmäßig verglüht, doch ihr wichtigstes
Element – eine kleine Probenkapsel für Asteroidenstaub – landete unversehrt auf der Erde. Eine so
kostspielige Expedition zur Sammlung von Staub wirft die Frage nach der Erzeugung und Emergenz
von Wissen auf, das sich am und im Staub bildet: Was gibt der Staub zu denken? Staub ist nicht nur
Zeichen von etwas, dessen Emission oder Zusammensetzung er bezeugt, sondern auch die Grundlage
von Inskriptionen, die Spuren im Staub sichtbar machen. Einerseits schreiben sich also Vorgänge
in Staub ein, andererseits wird der Staub in Staublaboren selbst zum Untersuchungsgegenstand.
Das Panel fragt nach den unterschiedlichen Erkenntnisformen am konkreten Gegenstand Staub.
Die Mitwirkenden:
Dr. Julia FELDTKELLER, Restauratorin, Tübingen
Prof. Dr. Anna GORBUSHINA, Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung Berlin
Prof. Dr. Thomas MACHO, Institut für Kulturwissenschaft, Humboldt Universität Berlin
Roland MEYER, Institut für Geschichte und Theorie der Gestaltung, Universität der Künste Berlin
Bertl MÜTTER, Institut für Musikästhetik, Kunstuniversität Graz
Dr. Gerhard NIERHAUS / Andrés GUTIÉRREZ MARTÍNEZ, Institut für Elektronische Musik und Akustik,
Kunstuniversität Graz
Prof. Dr. Ernst STADLOBER, Institut für Statistik, Technische Universität Graz
Prof. Dr. Wladyslaw W. SZYMANSKI, Fakultät Physik, Universität Wien
Prof. Dr. Klaus TORKAR, Institut für Weltraumforschung, Österreichische Akademie d. Wissenschaften
DI Bettina VISMANN, Architektin, Berlin
Prof. Dr. Anselm WAGNER, Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften, Technische
Universität Graz
Prof. Dr. Monika WAGNER, Kunstgeschichtliches Seminar, Universität Hamburg

Last modified 24.03.2011