Entwicklung eines Lästigkeitsindex für Straßenverkehrslärm
Derzeit wird entsprechend den aktuellen Normen und Rechenvorschriften der Einfluss des Lärms hauptsächlich durch den A-bewerteten energieäquivalenten Dauerschallpegel beschrieben. Dieses Maß berücksichtigt zuwenig die subjektive Wahrnehmung und Bewertung von Schallereignissen durch die Betroffenen. Anlässlich des Projektes "Lästigkeitsindex für Straßenverkehrslärm" an der Technischen Universität Graz soll in Zusammenarbeit mit dem Institut für Elektronische Musik und Akustik ein Instrument geschaffen werden, das die subjektive Störwirkung des Lärms auf den Menschen repräsentativer beschreibt.
Im Rahmen dieses Projektes soll eine Diplomarbeit als Vorstudie für den "Lästigkeitsindex für Straßenverkehrslärm" erarbeitet werden. Es soll in einer ausführlichen Literaturrecherche herausgefunden werden, welche Methoden zur Lästigkeit im Straßenverkehr in der wissenschaftlichen Literatur vorliegen. Weiters soll die Adaptierung eines Psychoakustik-Labors für Hörversuche am Institut für Straßen- und Verkehrswesen an der Technischen Universität Graz durchgeführt werden. Mittels unterschiedlicher stereofoner Aufnahmetechniken soll eine Datenbank für verschiedene Fahrzeuggeräusche in unterschiedlichen Kategorien (Fahrzeugtyp, Geschwindigkeit, Straßenbelag, Verkehrsaufkommen, usw.) erstellt werden. Durch digitale Signalverarbeitung sollen unterschiedliche Effekte (Abstand, Schirmung) modelliert werden. In der Planung und Durchführung eines psychoakustischen Vorversuches sollen mit einem reduzierten Geräuschensemble und kleiner Anzahl von Versuchspersonen verschiedene Untersuchungen (Test des Setups, Test der Präsentationsform, Skalenniveau, Validität, Präzision, usw.) durchgeführt werden.
Ziel des gesamten Projektes ist es, aus dem Vorversuch, welcher in der Diplomarbeit erarbeitet wurde, einen psychoakustischen Hörversuch mit einer großen Anzahl von Versuchpersonen durchzuführen und daraus abgeleitet einen "Lästigkeitsindex für Straßenverkehrslärm" zu entwickeln.