Untersuchung von psychoakustischen Prinzipien für automatische Mixdown-Algorithmen
Diplomarbeit (pdf. 4.631 KB)
Bei einer Aufnahme wird ein Schallfeld eines oder mehrerer Instrumente durch einen oder mehrere elektroakustische Wandler (Mikrofone) von der mechanischen in die elektrische Domäne gewandelt. Bei der elektrischen Summation solcher Signale auf ein beliebiges Mixdownformat (z.B. Stereo oder 5.1) wird einerseits versucht, natürliche Schallfelder möglichst realitätsnahe abzubilden, andererseits werden aber auch irreale akustische Szenarien bewusst oder unbewusst geschaffen. Im Rahmen dieser Arbeit wird eine beurteilende Beschreibung für diverse Szenarien entwickelt, die sich auf erprobte wahrnehmungspsychologische Effekte bezieht.
So ist es zum Beispiel möglich, vom Spektrum eines Signales auf dessen Maskierungseigenschaften zu schließen, d.h. zeit- und frequenzvariable Mithörschwellen für das Signal zu berechnen. Bei der Mischung mit einem zweiten Signal werden Teile dieses neu zugemischten Signales hörbar werden, während andere unhörbar bleiben. Aber auch das neu zugemischte Signal wirkt als Maskierer und verdeckt oder drosselt Teile des ersten Signales. Diese Verhältnisse unterliegen enormen Schwankungen im Zeit- und Frequenzbereich, weshalb es gilt, diese auf geeignete Weise grafisch und quantitativ durch signaltheoretische und statistische Werkzeuge zu veranschaulichen. Auch die Platzierung im Panorama des Mixdowns hat Auswirkung auf diese Maskierungsverhältnisse und kann beim Mixdown vorteilhaft ausgenutzt werden.
Ziel ist es, durch statistische Auswertung des aufgenommenen Rohmaterials Regelgrößen zu gewinnen, die Prozessoren zur Mixdownbeeinflussung steuern. Solche Prozessoren können dazu genutzt werden eine automatische und adaptive Frequenztrennung der unterschiedlichen Instrumente durchzuführen. Dabei sollen gleichermaßen technische und ästhetische Qualitätskriterien erfüllt und eine möglichst intuitive und effektive Mensch-Maschine-Schnittstelle geschaffen werden.