Synopsis
[Produktionsinfo/Besetzung]
[Fotodokumentation]
1. Bild
Mrs. Carnis sitzt im Salon ihres Hauses inmitten einer Schneelandschaft. Sie gibt ihrem Diener Robert Anweisungen. Er soll ihr Strickzeug bringen und für ihren älteren Sohn Philip Ingwerwein bereitstellen. Der Hund Henry kommt herbei. In seinem Maul trägt er einen blutigen Kadaver, den er an der Tür ablegt. In einem Gespräch mit dem Hund verleihen Mrs. Carnis und Theodora, Philips Frau, ihrer Vermutung Ausdruck: Philip trinkt zuviel.
2. Bild
Philip erscheint. Mrs. Carnis geht zu Bett. Die Kluft zwischen Philip und Theodora tritt zutage. Er war schon einmal verheiratet, will aber über seine erste Frau nicht reden.
3. Bild
Der Diener Robert im Gewand eines Schäfers bringt ein totes Lamm. Es ist bereits das zwölfte, das ein Wolf gerissen hat. Philip ordnet an, die Hunde loszulassen, währedn Theodora ganz verzückt von der Schönheit spricht, diesem sanften Tier den Kopf abzureißen. Der Schäfer tritt ein. Er warnt Theodora, zur Besinnung zu kommen, sonst würde sie enden wie Philips erste Frau. Mrs. Carnis erscheint. Sie verdächtigt Theodora zuerst einer Liebschaft mit dem Schäfer, will aber gleich darauf von ihr bewundert werden. Henry, der Hund, schlägt an, aus "Angst vor ihm", wie er sagt. "Angst vor deinem eigenen Sohn!" höhnt Mrs. Carnis.
4. Bild
Elizabeth, Philips erste Frau, steht plötzlich im Zimmer. Philip erinnert sich an "die furchtbare Nacht damals", als ihr Mund blutverschmiert war. Der Diener Robert will kündigen. Nicht länger hält er es in diesem Haus aus. Philip schickt ihn fort. Theodora tritt auf. Ihre Kleider sind zerissen. Blut fließt aus ihrem Mund. Es klopft an der Tür. Philip öffnet. Die enthauptete Leiche des toten Schäfers fällt ins Zimmer. In ihren Armen hält sie ein kopfloses Schaf. Die Szene verwandelt sich. Ein verlassenes Kinderzimmer wird sichtbar.
5. Bild
Theodora betritt das Kinderzimmer. Jeremy, Mrs. Carnis zweiter Sohn, halb Wolf, halb Mensch, erscheint. Sie besingen ihre Liebe. Theodora bittet ihn, sie mit sich zu nehmen. Sie verspricht alles zu tun, was er von ihr verlangt. Spinne und Fledermaus erscheinen. Jeremy verläßt Theodora mit dem Versprechen, sie heute nacht zu holen. Tote Tiere, von einem sadistischen Kind gequält, erscheinen als Gespenster. Mrs. Carnis erscheint als kleines Mädchen und ruft ihren Hund Spottie.
6. Bild
Philip ruft die Polizei. Mrs. Carnis ist dagegen. Elizabeth fordert Rache "für die grauenvollen Nächte, die ich hier verbracht habe". Mrs. Carnis schreit gellend: "Mein Sohn ist mir heilig!"
7. Bild
Zwei Polizisten erscheinen. Elizabeth beschwört sie, sofort scharf zu schießen.
8. Bild
Draußen in der Schneelandschaft tummeln sich die Schafe. Sie feiern ein Fest. Die Königin des Festes ist das Schaf Mary. Jeremy nähert sich der Herde, als Engel verkleidet. Theodora, ebenfalls in Kostüm, ist bei ihm. Die Schafherde begrüßt Jeremy als Erzengel Gabriel. Zu spät erkennt sie den Wolf in ihm. Jeremy ersticht Mary. Da ist ein Gewehrschuß in der Ferne zu hören. Die Jagd auf Jeremy hat begonnen.
9. Bild
Draußen in der eisigen Landschaft bangt Mrs. Carnis um das Leben ihres Sohnes Jeremy, während Philip und die Polizisten, angefeuert von Elizabeth, ihm hinterherjagen.
10. Bild
Musik ertönt. Sie erinnert Mrs. Carnis an ihre Kindheit. Im Film erscheint ein kleines blondes Mädchen, das nach seinem Hund Spottie ruft. Doch Spottie kommt nicht. Er ist in der vergangenen Nacht ertrunken. Der Hund Henry kommt, um sich schutzsuchend an Mrs. Carnis zu drücken. Sie beschimpft ihn.
11. Bild
Wölfe und Jagdhunde traben kreuz und quer durch die Landschaft. Die Natur ist in Aufruhr. Philip erscheint triumphierend mit einer Flinte. Elizabeth folgt ihm lachend. Mrs. Carnis läßt sich auf alle Viere fallen und schließt sich dem Zug ins Haus an.
12. Bild
Theodora erreicht das Haus von Mrs. Carnis. Der ermordete Jeremy erscheint ihr als Gespenst. Er ist gekommen, um Theodora noch einmal zu sehen. Er will sie schön und bleich in Erinnerung behalten, denn er kann nur Frauen lieben, die schön sind und bleich. Er verläßt sie. Theodora bleibt allein zurück, verurteilt dazu, "am Rand der Hölle zu stehen, sonst werde ich Sie nicht lieben".
13. Bild
Die junge Theodora sitzt auf der Bühne, während sich ihr Gesicht auf der Leinwand langsam in das einer alten Frau verwandelt.
Wiener Festwochen 1999
Gemeinschaftsproduktion Wiener Festwochen und Opera National du Rhin, Strasbourg/Mulhouse/Colmar
Spielort Sofiensäle Premiere 19. Juni 1999 Beginn 20 Uhr
Spieltage 20., 21., 23., 24. und 25. Juni
Beginn 20 Uhr Spieldauer 1 Stunde 20 Minuten (keine Pause)
Auftragswerk Wiener Festwochen
Uraufführung
Bählamms Fest von Olga Neuwirth
Musiktheater in 13 Bilder nach Leonora Carrington
Librettofassung von Elfriede Jelinek in der Übersetzung von Heribert Becker
Musikalische Leitung | Johannes Kalitzke |
Inszenierung | Nicholas Broadhurst |
Bühne | Brothers Quay |
Kostüme | Tania Spooner |
Lichtgestaltung | Jean Kalman |
Film | Michael Kreihsl |
Choreographie | Friederike Schulz |
Spielleitung | Frederique Lombart |
Musikalische Assistenz | Marino Formenti |
Mrs. Margret Carnis | Ute Trekel-Burckhardt |
Philip, ihr ältester Sohn/ eine ertränkte Katze | Walter Raffeiner |
Theodora, Philips zweite Frau | Christine Whittlesey |
Elizabeth, Philips geschiedene Frau/ ein blinder Kanarienvogel | Isolde Siebert |
Jeremy, Philips Bruder/ das kopflose Gespenst von Jeremy | Andres Watts |
Robert, Kammerdiener/ der Schäfer/ das Skelett einer Ratte/ Schafbock | Roman Sadnik |
Violet, Stubenmädchen/ ein gekochter Goldfisch | Gudrun Pelker |
Henry, Mrs. Carnis Lieblingshund | Graham F. Valentine |
Eine Spinne und eine Fledermaus | 2 Knaben der St. Florianer Sängerknaben |
Polizisten | Michael Duregger, Konrad Huber |
Tiere | Stefan Naszay, Tina Schaefer, Barbara Schiglhofer, Raimund Stangl, Markus Zarl, Jacinta Zimmermann, Michael Duregger, Konrad Huber |
Klangforum Wien
Flöte Vera Fischer, Klarinette Donna Wagner-Molinari, Ernesto Molinari, Fagott Lorelei Dowling, Saxophon Rico Gubler, Horn Christoph Walder, Trompete Sas Dragovic, Zoran Curovic, Posaune Andreas Eberle, Tuba Wilfried Brandstötter, Violine Annette Bik, Clemens Linder, Viola/Viola d'amore Andrew Jezek, Violoncello Benedikt Leitner, Roland Schueler, Kontrabaß Johannes Nied, Akkordeon Krassimier Sterev, E-Gitarre Burkhard Stangl, Percussion Lukas Schiske, Björn Wilker, Klavier/Celesta/Synthesizer Florian Müller, Theremin Vox Lydia Kavina
Institut für Elektronische Musik Graz der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz, Projektleitung: Robert Höldrich
Chefproducer | Attila Lang, Ela Monaco |
Technische Leitung | Andreas Walter |
Produktionsassistenz | Gabriela Kaiba, Siglind Güttler |
Aufnahmeleitung Filmsequenz | Judith Wieltschnig |
Kamera | Peter Kasperak |
Inspizienz | Frederique Lombart, Petra Haidvogel, Gabor Rivo, Adolf P. Toegel, Edward Cosla, Walter Novacek, Reinhard Traussnig, Herta Trisko |
Orchester-Spatialisation | Peter Böhm |
Beleuchtung | Rudolf Pribitzer, Victor Duran, Barbara Jan "Dulci", Krisha Piplits, Reto Schubiger |
Requisite | Josef Nesvacil, Thomas Pöltl |
© 2000, zuletzt geändert am 8. Februar 2000.