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Musik als modellbildendes Medium für eine Theorie der Medienkünste

Werner Jauk, 2004
Extensionen des Körpers und Virtualisierung der Umwelt irritieren zunehmend eine phylogenetisch „gelernte“ Körper-Umwelt-Interaktion. Medienkunst ist die Provokation der Wahrnehmung der Wahrnehmung im Konnex mit solchen durch die neuen Technologien geänderten Bedingungen, die eine Transgression des Mechanistischen einleiten.
Unmittelbar körperlich musizierendes Verhalten einerseits und Musik als hochmediatisiertes Spiel mit Codes andererseits markieren Extrempositionen im Mediatisierungsprozess – instrumentarisiertes Ausdrucksverhalten und Gestaltung aus kommunikativen Prozessen finden ihre Objektivation im Musizieren wie in Musik, zugleich in der Interface-Situation wie in virtual communities/realities – Musik wie Medienkunst definieren die Rolle des Körper dabei neu: anstelle des mechanistischen tritt der hedonistische Körper.
Diese Thesen sollen unter der Prämisse des Bezugs von Wahrnehmung und der Re-/Konstruktion von >Wirklichkeit< als Problem der Methode wie als Inhalt der Natur-/Human-/Sozialwissenschaften auf Musik und Medienkunst bezogen werden. Es wird versucht, die „Logik des Auditiven“, formalisiert in Musik, als ein adäquates Paradigma für jene durch die neuen Technologien notwendig gewordenen „neuen“ Körper-Umwelt-Interaktionen, thematisiert und gestaltet in den Medienkünsten, als Alternative zu deren Betrachtung/Bestimmung aus den visuellen Künsten zu formulieren.

Last modified 01.09.2004